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Rezension: Das Lied der Nacht von C. E. Bernard

22. März 2021

Facts:

  • Titel: Das Lied der Nacht
  • Autorin: C. E. Bernard
  • Verlag: Penhaligon
  • High Fantasy Roman
  • ISBN: 978-3-7645-3263-5
  • Klappenbroschur mit 416 Seiten

Inhalt

Ich erzähle euch eine Geschichte. Sie beginnt in einem finsteren Tal mit hohen, schneebedeckten Bäumen. Sie beginnt mit einem einsamen Wanderer in den fahlen Stunden des Zwielichts, in der bläulich glänzenden Dämmerung. Sie beginnt mit einer Frage. Fürchtet ihr euch?

Klappentext, Das Lied der Nacht

Die Welt Erebu ist düster und von Angst erfüllt. Kein Stern und kein Mond erleuchtet die schwarze Nacht, als die Menschen sich bei Einbruch der Nacht in ihren Häusern verbarrikadieren. Es ist verboten zu singen oder ein Licht zu entzünden. Doch die Finsternis zehrt von der Furcht der Menschen und die dunklen Schatten erheben sich, um sie alle zu vernichten…

Wir folgen dem in sich gekehrten Wanderer Weyd und der tapferen, stürmischen Bardin Caer. Zusammen mit einer Gruppe Entwurzelter wohnen sie zurückgezogen in einer alten Poststation. Sie überleben nur deshalb den ersten Massenmord der Schatten. Jeder von ihnen hat ein besonderes Talent oder spricht eine außergewöhnliche Sprache, wie z.B. die des Feuers oder der Tiere. Zusammen begeben sie sich auf die Reise, um die Schatten aufzuhalten und die Menschen vor ihnen zu retten. Doch es benötigt ein Lied, um die Schatten aufzuhalten, das Lied der Schatten – werden sie es erlernen?

Meinung

Lasst uns erst einmal über das Cover reden. Ist es nicht wunderschön? Der Perlmutt-Effekt bringt die Blau und Lila Schattierungen richtig schön zur Geltung. Es ist definitiv ein Hingucker im Regal! Ich freue mich schon darauf, die Folgebände im Laufe des Jahres dazuzustellen.

Worldbuilding:

Das Worldbuilding fand ich grandios. Sehr spannend fand ich, das hier Sprache und Musik die einflussreichsten Waffen sind. Jedes Element und jedes Lebewesen spricht eine eigene Sprache, die sich erlernen lässt. Dadurch werden auch Tiere teilweise vermenschlicht. Der Fuchs ist ein vollwertiges Mitglied der Gruppe und nicht nur ein nettes Accessoire. Das Tal wird sehr stimmungsvoll beschreiben und macht Lust auf mehr. Dabei haben wir ja erst einen Bruchteil der Welt kennen gelernt. Den Großteil des Romans halten wir uns im Tal Schur auf, das fast vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten ist. Doch die Karte zu Beginn des Buches verrät, das dort noch viel mehr auf uns wartet… Der erste Teil endet ja quasi mit dem Beginn der großen Reise, ich habe also hohe Erwartungen an die nächsten zwei Bände. Die Autorin schafft es hervorragend, die Umgebung düster und bedrohlich wirken zu lassen, ohne zu viele Wort darüber zu verlieren.

Protagonisten:

Die zwei Hauptprotagonisten, Weyd und Caer, kommen einem schon aus anderen Fantasyromanen bekannt vor. Der etwas abgehalfterte, selbstaufopfernde Wanderer und die starke, furchtlose Frau an seiner Seite. Weyd plagen jedoch leichte Schuldgefühle, weshalb er sich für das Schicksal der Welt verantwortlich fühlt. Er versucht um jeden Preis Caer zu beschützen und deshalb schreckt er auch davor zurück, ihr seine Gefühle für sie zu offenbaren. Auch Caer spricht nicht offen von ihrer Zuneigung, zu groß ist die Angst. Darüber bin ich sehr froh. Man bekommt zwar immer wieder die zarten Gefühle zu spüren, die Liebesgeschichte nimmt allerdings keinen großen Raum ein und verleitet die Protagonisten zum Glück nicht zu hirnverbrannten Aktionen. Auch die Nebenfiguren haben sehr interessante Züge und ich würde sie gerne besser kennenlernen, darin sehe ich großes Potenzial.

Kritikpunkte:

Allerdings fand ich es sehr schade, dass die Lösung des Problems quasi schon im Klappentext verraten wurde. Sehr schnell wird deutlich, dass das Lied der Nacht die Schatten zurückdrängen kann. Um sie jedoch endgültig zu vernichten, müssen die Feuer in den Türmen wieder entfacht werden. Und auf diese Reise brechen unsere Helden am Ende des Romans auf. Ich hätte mir ein bisschen mehr Rätselraten gewünscht.

Und nun kommen wir zu meinem „Problem“ mit dieser Geschichte, weshalb ich für mich persönlich einen Stern abgezogen habe. Die Sprache. Diese ist etwas speziell. Oft wechseln wir von einer Zeile in die nächste auch die Sichtweise, was an manchen Stellen für leichte Verwirrung sorgt. Man muss auf jeden Fall bei der Sache bleiben, das ist ken Buch um mal schnell abzuschweifen. Außerdem gibt es Zwischensequenzen eines allwissenden Erzählers, die zwar neugierig machen, aber nicht unbedingt meinem Geschmack entsprechen. Auch wirkt die Sprachen an bestimmten Stellen sehr poetisch. Mich hat das eher aus der Geschichte geworfen, anstatt die Gefühle zu verstärken. Aber das ist wahrscheinlich Geschmacksache.

Bewertung:

Das Buch war ein sehr guter Auftakt einer Reihe und ich kann es kaum erwarten, wieder in die Welt eintauchen zu können. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen! ✨

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